10.3217/HD7RR-3MV22
Traxl, Lukas
Lukas
Traxl
Graz University of Technology
Sturm, Peter
Peter
Sturm
0000-0001-5789-7152
Graz University of Technology
Fößleitner, Patrik
Patrik
Fößleitner
0000-0002-7426-7811
FVT - Forschungsgesellschaft für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik m.b.H.
Durchführung und Auswertung eines Vergleichsbrandversuches zur Definition eines neuen Löschverfahrens
Graz University of Technology
2022
Report
SYNEX TECH GmbH
Freiwillige Feuerwehr der TU Graz
Graz University of Technology
Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme
Graz University of Technology
Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme
Graz University of Technology
IBS – Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung Gesellschaft m.b.H.
2022-07
oai:repository.tugraz.at:hd7rr-3mv22
Creative Commons Attribution 4.0 International
Ausgangslage
Zur Bewertung eines neuen Löschverfahrens wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Vergleichsbrandversuch zwischen dem Stand der Technik und dem zu vergleichenden Verfahren durchgeführt. Als Basis für den Stand der Technik diente das Vorgehen lt. ÖBFV-Richtlinie (Einsatztaktik nach SEM07) welche mit dem Bohrlöschgerät DRILL-X von der Fa. SYNEX TECH GmbH verglichen wurde.
Versuchsspezifikation
Als Versuchsumgebung wurde ein Dachgeschoss mit einer Grundfläche von 15x8 Meter bestehend aus zwei identen Brandräumen aufgebaut, um insgesamt vier Versuchsdurchgänge umzusetzen. Die Versuche wurden nach den gültigen Richtlinien dimensioniert und mit einer Brandlast von je 45 Einwegholzpaletten ausgestattet. Zur Quantifizierung der Messwerte sind durch das IBS - Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung Ges.m.B.H als akkreditierte Prüfstelle Rohmessungen vorgenommen worden. Die Messungen umfassten Abbrandmasse, Durchfluss des Löschwassers, Brandraumtemperaturen und Gaskonzentrationen. Organisiert und geplant wurde der Versuch durch die Freiwillige Feuerwehr der TU Graz, welche die notwendige Einsatztaktik definierte, um vier identische Versuche zu erhalten. Die Durchführung erfolgte mit den Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Leoben.
Auswertungsmethode
Die Auswertung befasst sich mit der reinen Betrachtung der Wirkung des eingebrachten Löschwassers. Das bedeutet, dass in weiterer Folge auch nur der Bereich zwischen Start des Löschvorganges und dem Erreichen der 100°C - Schwelle betrachtet wird. Die Rohdaten sind gemittelt und in den jeweiligen Zeitbereichen isoliert, um die entsprechenden Aussagen ableiten zu können.
Ergebnis
Die Versuche zeigen, dass das neue Verfahren mit dem Bohrlöschgerät gegenüber dem aktuellen Stand der Technik unter Idealbedingungen beider Verfahren deutliche Verbesserungen aufweist. Der Wasserverbrauch ist im Schnitt um 70% reduziert, die maximale Kühlrate ist um 50% höher. Zudem ist nachgewiesen worden, dass bekannte Rauchgasphänomene wie Rauchgasdurchzündungen (Backdraft) durch das neue Verfahren verhindert werden können. In der Gesamtbetrachtung der Wirkung und der einsatztaktischen Vorteile des Verfahrens kann festgehalten werden, dass das DRILL-X ab dem Mittel- bis Großbrandbereich bessere Ergebnisse erzielt und eine deutliche Steigerung von Sicherheit und Effektivität gegenüber dem Stand der Technik aufweist.