10.23668/PSYCHARCHIVES.267
Jaeger, Siegfried
Sendschreiben an Herrn N. N. worin erwiesen wird, dass man ohne Kopf empfinden könne, ausgefertigt von S.C. I. S.
Lehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagen
1986
Leibniz Institut für Psychologie (ZPID)
Leibniz Institut für Psychologie (ZPID)
2017-06-14
2017-06-14
1986
deu
article
0177–252X
https://psycharchives.zpid.de/handle/20.500.12034/280
in copyright
openAccess
Es wird Bezug genommen auf ein in der Frühzeit der Psychologie (1746) unter Pseudonym veröffentlichtes Werk, in dem in andeutend-vorsichtiger Form darauf hingewiesen wird, dass Empfindungen nachgewiesen werden könnten, ohne dass ein Kopf oder eine Seele beteiligt sein müssten. Belegt wird dies durch Innervationen bei dekapitierten Hunden (ergänzt durch Beobachtungen an Geköpften, Sterbenden und Froschherzen). Das Veröffentlichen unter Pseudonym wird mit dem damaligen Zeitgeist begründet, der wissenschaftsfeindlich gewesen sei und verschiedentlich zu Sanktionsmaßnahmen (z. B. gegen den Philosophen Christian Wolff) geführt hätte. Hinter dem Pseudonym wird der Arzt Johann August Unzer (1727-1799) vermutet, von dem auch einige unter eigenem Namen veröffentlichte psychologienahe Publikationen stammen, allerdings zu unproblematischeren Themen.