10.20379/DBVID-1210
Günter Grass Stiftung - Medienarchiv
Polen - Günter Grass im Gespräch über Deutsche und Polen
Babylon: Polen - Günter Grass im Gespräch über Deutsche und Polen
Günter Grass Stiftung Bremen - Medienarchiv
2016
Günter Grass Stiftung Bremen - Medienarchiv
Nationalismus
Flüchtlinge
Vertriebene
Nobelpreis
Feature mit Interview-Ausschnitten
Mit Sonnenblumen, die ihn an seine Heimat Danzig erinnern sollen, wird Grass zum Literaturnobelpreis gratuliert;
Grass: ist froh, dass er den Nobelpreis nicht früher bekommen hat; solch ein Preis könne eine Last sein, ein Stempel; Grass freut sich über den Preis, kann ihn aber auch mit einem "ironischen Zwinkern sehen";
Polen ist Teil von Grass' Schicksal und bleibt eine literarische Faszination für ihn; auf das Land und seine Einwohner blickt er unvoreingenommen;
Grass: hat etwas gegen jede Form von Nationalismus; erinnert sich an ein Treffen deutscher und polnischer Intellektueller, bei dem man sich stritt, ob Kopernikus ein Deutscher oder ein Pole gewesen sei; Grass habe sich diesen "Unsinn" eine Weile angehört und dann angemerkt, dass sich beide irrten: Kopernikus sei Kaschube gewesen; er habe dann einen Ahnennachweis frei erfunden und plötzlich sowohl Polen als auch Deutsche gegen sich gehabt; Grass glaubt, dass Polen und Deutsche sich näher gekommen sind; auch über die Vertriebenenproblematik könne man heute offen sprechen; die Deutschen haben jedoch mit diesem Unrecht begonnen; als Grass zum ersten Mal 1958 nach Gdansk kam, um Spuren zu suchen, habe er sich am besten mit den Neu-Danzigern, mit den Flüchtlingen aus Wilna und Grodno verstanden, da man sich gegenseitig verstanden hat.
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