10.18453/ROSDOK_ID00003138
Entzian, Günter
Günter
Entzian
http://d-nb.info/gnd/122470469X
Von der Rostocker Luftwarte zum Observatorium für Ionosphärenforschung Kühlungsborn
Dr. Günter Entzian Kühlungsborn
2020
530 Physics
943 General history of Europe Central Europe Germany
2020
de
http://purl.uni-rostock.de/rosdok/id00003138
urn:nbn:de:gbv:28-rosdok_id00003138-7
Atmosphärenforschung ist notwendig - überlebensnotwendig, wie wir heute wissen! In diesem Buch erfährt der Leser, dass ausgehend von der Rostocker Luftwarte (ab 1912), bis zu den Observatorien Warnemünde (1946 - 1951) und Kühlungsborn (beschrieben bis 1991) wesentliche Beiträge dazu geliefert wurden: 1) zunächst mit Hilfe von Drachen und Ballons aus Höhen bis über 2000 m. 2) Prof. Falckenberg, Gründer des Observatoriums Warnemünde, nutzte die Funkwellenausbreitung und erreichte damit Höhen von 90 km und legte damit die Grundlagen für die Meteorologie der Hochatmosphäre. 3) Theoretische Überlegungen am Observatorium Kühlungsborn zeigten, dass die Vorstellungen der Atmosphärenphysiker Mitte des 20. Jh. unabhängiger Schichten in der Atmosphäre nicht zutreffen - im Gegenteil: Sie sind von der Troposphäre bis zur Stratosphäre, ja bis zur Mesosphäre, vertikal und durch planetare Wellen rund um die Erde eng miteinander verbunden. 4) Die Ära künstlicher Satelliten ab 04.10.1957 erlaubte erstmalig Messungen der Ionosphäre von außen und erschloss weitere Forschungsmöglichkeiten, u. a. die Satellitennavigation (GPS), deren theoretische Grundlagen in Kühlungsborn entwickelt wurden. Atmosphärenforschung verlangt von den Wissenschaftlern viel Enthusiasmus und Ideenreichtum und ist obendrein nicht kostenlos, was besonders bei der zunächst privat finanzierten Luftwarte und dem beschriebenen Zeitraum mit zwei Weltkriegen und einer Inflation sehr deutlich wird. Die wissenschaftlichen Hintergründe und Ergebnisse sind allgemeinverständlich beschrieben und durch zahlreiche anschauliche Bilder erläutert. Der Autor hat 1946 Prof. Falckenberg noch persönlich kennengelernt und war seit 1956 Wissenschaftler am Observatorium Kühlungsborn und hatte dort Anteil an der Entwicklung dieser Einrichtung.