10.18452/9290
Müller, Olaf L.
Zitierte Zeichenreihen
Humboldt-Universität zu Berlin
1996
Alfred TARSKI
Willard Van Orman QUINE
Peter GEACH
Donald DAVIDSON
Corey WASHINGTON
Zeichen
Zitat
Anführungszeichen
Schrift
Erwähnung
Verwendung
Typen
Tokens
Wahrheitstheorie
Referenz
Extensionalismus
Naturalismus
Alfred TARSKI
Willard Van Orman QUINE
Peter GEACH
Donald DAVIDSON
Corey WASHINGTON
sign
quotation
quotation marks
writing
mention
use
type
token
theory of truth
reference
extensionalism
naturalism.
510 Mathematik
100 Philosophie
400 Sprachwissenschaft, Linguistik
Humboldt-Universität zu Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
2017-06-17
2017-06-17
2007-06-11
1996-03-01
1994-05-16
0165-0106
http://edoc.hu-berlin.de/oa/articles/rerfVL5zZX9g/PDF/27vwHupti5i.pdf
http://edoc.hu-berlin.de/18452/9942
urn:nbn:de:kobv:11-10078100
Wir benutzen Anführungszeichen, um Ausdrücke der geschriebenen Sprache zu bezeichnen. Das funktioniert selbst dann, wenn der fragliche Ausdruck aus Zeichen zusammengesetzt ist, die in unserem Alphabet nicht vorkommen. Deshalb scheitern Tarskis, Quines und Geachs Theorien der Anführungszeichen. Die Vorschläge von Davidson, Frege und C. Washington sind auch nicht pausibel. (Abschnitt I). Wir müssen eine Wahrheitstheorie (à la Tarski) für Objektsprachen mit Anführungszeichen aufstellen, ohne uns in der Metasprache auf Anführungszeichen zu stützen. Ich schlage vor, Tarskis bekannte Wahrheitsdefinition um ein einziges Axiom zu verstärken; es bestimmt die Extension von Ausdrücken, die Anführungszeichen enthalten, und ist verblüffend einfach. Diesem Axiom zufolge erzeugen Anführungszeichen einen nichtextensionalen Kontext. Da hieraus trotzdem keine Schwierigkeiten für rekursive Wahrheitsdefinitionen entstehen, liefert mein Axiom einen schlagenden Grund gegen den Extensionalismus, wie er z.B. von Quine vertreten wurde. (Abschnitt II). Zum Abschluss führe ich vor, wie wir Zeichen und Zeichenreihen klassifizieren und wie wir sie ohne Rückgriff auf Anführungszeichen bezeichnen können: mithilfe von Ostension und Beschreibung. Dies liefert eine naturalistisch makellose Theorie der Zeichen. (Abschnitt III).
We use quotation marks when we wish to refer to an expression. We can and do so refer even when this expression is composed of characters that do not occur in our alphabet. That's why Tarski, Quine, and Geach's theories of quotation don't work. The proposals of Davidson, Frege, and C. Washington, however, do not provide a plausible account of quotation either. (Section I). The problem is to construct a Tarskian theory of truth for an object language that contains quotation marks, without appealing to quotation marks in the metalanguage. I propose to supply Tarski's truth definition with one axiom that determines the denotation of all expressions containing quotation marks. According to this axiom, quotation marks create a non-extensional context. Since admitting such contexts does not lead to any difficulties in the recursive truth characterization, we may indeed dispense with extensionalism. (Section II). Finally, I argue that we classify and denote expressions in the very same way that we classify and denote extralinguistic entities. Both tokens and types of written signs can be easily incorporated into the naturalist's worldview. (Section III).